Themenhalbjahr Wohnen

Digitale Lösungen für das Wohnen im Alter – Selbstbestimmt, gesund und sicher

24.07.2023
  • Statistik zur Frage "Warum nutzen Sie bisher keine Smart-Home-Annwendungen?" Die Ergebnisse zeigen im Vergleich 2021 und 2022, dass die Bedenken der älteren Generation rückläufig sind.

In einer älter werdenden Gesellschaft stehen wir vor wachsenden Herausforderungen, die eine mutige Nutzung der Chancen der Digitalisierung erfordern. Bisher konnten digitale Technologien im Wohnbereich ihr Potenzial für ältere Menschen noch nicht voll entfalten, obwohl Smart-Home-Lösungen gerade für diese Altersgruppe einen wichtigen Beitrag für ein selbstbestimmtes, gesundes und sicheres Leben leisten können. Der Bitkom zeigt auf, wie Smart-Home-Technologien schon bald zum Alltag für das Wohnen im Alter werden könnten. 

Das intelligente Zuhause ermöglicht ein selbstbestimmtes und sicheres Leben in der vertrauten Umgebung. Bereits 2018 zeigte eine Bitkom-Studie, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit Hilfe digitaler Anwendungen lieber länger in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, als in ein Alten- oder Pflegeheim zu ziehen.  Innovative Smart-Home-Systeme können dabei helfen, den oft als sehr belastend empfundenen Abschied aus der vertrauten Umgebung zu vermeiden. In der Pflege können digitale Technologien außerdem an vielen Stellen unterstützen und sicherstellen, dass die begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen der Pflegedienste optimal genutzt werden. Technologische Lösungen können zwar nicht die alleinige Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen des Älterwerdens sein, aber sie können Seniorinnen und Senioren dabei unterstützen länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.  

  • Statistik zur Frage: "Warum nutzen Sie Smart-Home-Anwendungen?". Die Ergebnisse zeigen, dass Sicherheit, Energieeffizienz und Komfort die wichtigsten Gründe für ein Smart Home sind.

Die Bitkom-Studie „Das intelligente Zuhause: Smart Home 2022“ zeigt, dass die Nutzung von Smart-Home-Technologien seit 2018 stetig gestiegen ist. Waren es vor fünf Jahren noch 26 Prozent die Smart-Home-Anwendungen nutzten, sind es heute fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger. In der Generation der über 65-Jährigen ist der Anteil in diesem Zeitraum von sechs auf 18 Prozent gestiegen. Die Gründe dafür sind oft vielfältig: Smart-Home-Anwendungen sparen Geld und zunehmend auch Energie und bieten Sicherheit, Komfort und Lebensqualität. Nach wie vor gibt es aber auch Vorbehalte, in Smart-Home-Anwendungen zu investieren, wie zum Beispiel das Risiko von Hackerangriffen, denen aber vertrauenswürdige Standards und Zertifizierungen entgegenwirken können. Sehr positiv ist, dass Bedienung, Installation und Preis inzwischen eine deutlich geringere Hürde darstellen. Insbesondere in der Altersgruppe der über 65-Jährigen sind die Bedenken zwischen 2021 und 2022 stark zurückgegangen.  

  • Grafische Darstellung der Ergebnisse zur Frage, ob jemand eher mit Unterstützung digitaler Anwendungen zu Hause bleiben oder in ein Pflegeheim gehen würde.

Bereits heute gibt es eine Vielzahl von Praxisbeispielen, die innovative Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnumfeld sowie in der häuslichen und stationären Pflege etablieren. Um die Einführung und Akzeptanz digitaler Assistenzsysteme weiter zu stärken, bedarf es verbesserter finanzieller Rahmenbedingungen in der Regelversorgung der Pflegeversicherung und gezielter Förderangebote für Smart-Home-Anwendungen. Zudem müssen Pflegekräfte im Umgang mit digitalen Lösungen gestärkt und bereits in der Ausbildung mit digitalen Lösungen vertraut gemacht werden. Nicht zuletzt gilt es, die digitalen Kompetenzen von Seniorinnen und Senioren gezielt im Bereich Smart Home durch niedrigschwellige Informationsangebote wie die Erfahrungsorte des DigitalPakt Alter zu stärken. 

Quellen

Digitale Lösungen für das Wohnen im Alter (bitkom.org) 

Das intelligente Zuhause: Smart Home 2022 | Studie 2022 | Bitkom e. V. 

Digitalisierung in der Pflege | Studie 2018 | Bitkom e.V.