Ein Jahr DigitalPakt Alter: 10.000 Seniorinnen und Senioren für digitale Lernangebote begeistert
Hoher Zulauf bei Angeboten für mehr digitale Teilhabe älterer Menschen – und noch viel zu tun
Berlin/Bonn, 24. August 2022. Die Bilanz nach dem ersten Jahr der Initiative DigitalPakt Alter zeigt den großen Bedarf an geeigneten Bildungsangeboten zum Erwerb digitaler Kompetenzen für ältere Menschen. An bundesweit 150 Erfahrungsorten der Initiative nahmen innerhalb eines Jahres 10.000 ältere Menschen digitale Lernangebote wahr. Mehr als die Hälfte davon sind 70 Jahre oder älter und befinden sich damit in den Altersgruppen, in denen die meisten Offliner zu verzeichnen sind. Die Resonanz der Teilnehmenden ist nach internen Umfragen des DigitalPakt Alter durchweg positiv: Fast alle Teilnehmenden bewerteten das Angebot mit „sehr gut“ oder „gut“.
Das Angebot reicht von regelmäßigen Internettreffs über Smartphone-Schulungen in Kleingruppen bis hin zu aufsuchenden Angeboten, die Ältere zu Hause beraten. Im Fokus der Angebote steht die bedarfsorientierte, persönliche Beratung, die Ältere dort abholt, wo sie stehen und bei individuellen Fragen, beispielsweise zur Einrichtung eines Tablets oder Smartphones, konkrete Hilfestellung bietet. Inzwischen bündelt die Initiative auf ihrem Portal digitalpakt-alter.de ca. 300 Lernorte für Ältere in ganz Deutschland.
"Digitale Teilhabe für alle ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. Die Erfahrungen aus einem Jahr DigitalPakt Alter zeigen, dass ältere Menschen oftmals offline sind, weil ihnen einfach Unterstützung für den Umgang mit Smartphone und Tablet fehlen. Hier setzt der DigitalPakt Alter an. Ältere Menschen sollen ganz selbstverständlich Teil der digitalen Gesellschaft sein, damit auch sie von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren können", sagt Bundesseniorenministerin Lisa Paus.
Zugangshürden in die digitale Welt abzubauen, gehört zu den wichtigsten Zielen des DigitalPakt Alter. Entsprechend ihrer Gemeinsamen Erklärung setzt sich die Initiative mit ihren Partnern für den Ausbau passender Bildungsangebote für Ältere, die Verringerung digitaler Barrieren und eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit, IT-Sicherheit und Datenschutz auch für ältere Verbraucherinnen und Verbraucher ein. „Von den Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung sollten alle profitieren. Die Nutzung digitaler Geräte und Anwendungen, wie Smartphones oder Apps, muss einfacher werden, damit auch Ältere sich selbstbestimmt und aktiv im Internet bewegen können“, fordert die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.
Neue Angebote: Virtueller Erfahrungsort und Printbroschüre
Zu seinem einjährigen Bestehen ergänzt der DigitalPakt Alter seine Angebote für ältere Menschen um einen virtuellen Erfahrungsort, der in Kürze zum Kennenlernen alltagsnaher Online-Dienste in den Themenwelten Wohnen, Mobilität, Gesundheit & Pflege, soziale Teilhabe sowie Quartier & Nachbarschaft einlädt. Ebenfalls neu erschienen: die Broschüre „Fit fürs Internet mit dem DigitalPakt Alter. Anlaufstellen in Ihrer Nähe“. Mit der Broschüre werden Kontaktadressen von Anlaufstellen, die digitale Unterstützung für Ältere anbieten, erstmals in Printform gebündelt. Älteren Menschen, die noch kein Internet nutzen, wird so das Auffinden und Kontaktieren von geeigneten Lernorten in ihrer Nähe erleichtert. Die Broschüre kann kostenfrei telefonisch unter 0228 / 24 99 93 49 bestellt werden.
Hintergrund
Studien zeigen: Um digital teilzuhaben, braucht es Digitalkompetenzen
„Trotz der positiven Bilanz bleibt noch einiges zu tun, um die Ziele der Initiative zu erreichen. Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass weiterhin viele Seniorinnen und Senioren „offline“ sind und dass es Digitalkompetenzen braucht, um sich sicher und selbstbestimmt im digitalen Raum zu bewegen“, so die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.
• Laut D21-Digital-Index 2021/22 nutzt die Hälfte der über 75-Jährigen noch kein Internet, das sind deutschlandweit 4,6 Millionen Menschen. Sieben von zehn Personen, die keinen Zugang zum Internet haben, sind weiblich, knapp 80 Prozent haben eine formal niedrige Bildung, 50 Prozent ein geringes Einkommen. Dieser Umstand verdeutlicht die Relevanz niedrigschwelliger und kostenfreier Angebote zum Aufbau digitaler Kompetenzen.
• Auch der sechste Kurzbericht der Studie „Hohes Alter in Deutschland“ zeigt, wie wichtig Qualifizierungsangebote für digitale Kompetenzen für ältere Menschen sind: Bleibt die Internetnutzung auf nur wenige Anwendungen beschränkt, kann noch nicht von einem „kompetenten und zielführenden Verhalten im digitalen Raum“ gesprochen werden. Gerade die Anwendungen, die echte Vorteile für die Alltagsbewältigung älterer Menschen bieten könnten, wie beispielsweise Online-Banking, bedürfen aber hoher digitaler Kompetenz.
Über den DigitalPakt Alter
Der DigitalPakt Alter ist eine Initiative zur Stärkung von gesellschaftlicher Teilhabe und Engagement älterer Menschen in einer digitalisierten Welt. Initiiert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen wurde er im August 2021 mit zehn Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gegründet.
Pressekontakt
Geschäftsstelle DigitalPakt Alter
Nicola Röhricht
Telefon 0228 / 24 99 93 18
roehricht@bagso.de