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Hessische Staatskanzlei

Adresse

Hessische Staatskanzlei
Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Ansprechperson

Dr. Matthias Lahr-Kurten
Telefon: 0611 32113638
E-Mail: matthias.lahr-kurten@stk.hessen.de

Unser Bundesland im DigitalPakt Alter

Die Hessische Landesregierung sieht in der Ermöglichung eines selbstbestimmten Lebens im Alter einen wesentlichen Schlüssel zur positiven Gestaltung des demografischen Wandels für alle Bürgerinnen und Bürger in Hessen und setzt sich dafür ein, gerade mit Blick auf eine wachsende Zahl an Älteren die Bedingungen darauf auszurichten und zu verbessern. Dazu sollen nicht zuletzt die Chancen der Digitalisierung genutzt werden, um ein gutes Leben im Alter zu ermöglichen – dazu gehören Selbstbestimmtheit, Selbstständigkeit und die verschiedenen Formen gesellschaftlicher Teilhabe.

Daher hat die Hessische Landesregierung unter dem Dach „Digital im Alter“ vielfältige Projekte gestartet. Durch Austausch und Kooperation mit anderen Akteuren auf diesem Gebiet können diese Projekte verbessert und Synergien geschaffen werden, die allen zugutekommen. Der DigitalPakt Alter ist eine weitere Chance, ebenen- und sektorenübergreifend zusammenzuarbeiten und zusätzliche Potenziale zu heben.

Unser Ziel ist es, dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld führen können. Die Digitalisierung ist hierfür ganz entscheidend. Über das Handy können wir Einkäufe erledigen und somit Wege sparen, die gerade für ältere Menschen besonders beschwerlich sind.

Letztlich gibt es gerade für sie auch mehr Möglichkeiten am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wir wollen das Alter besser machen und gestalten den demografischen Wandel aktiv.

Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Sozialminister Kai Klose

Digitale Angebote initiiert vom Land Hessen

Projekte im Bereich digitale Medienkompetenz & digitaler Zugang

Digital im Alter – Di@-Lotsen

Zur Vermittlung digitaler Kompetenzen wurde zum 1.7.2021 mit dem Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ ein sehr niedrigschwelliges und wohnortnahes Angebot gestartet, um gerade ältere und oft weniger mobile Menschen mitzunehmen und in die digitale Welt zu begleiten.

Ehrenamtliche Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen haben vielfältige Möglichkeiten wie z.B. ein Kursangebot zu einem speziellen Thema oder eine individuelle und aufsuchende Beratung zu Hause, um diese Begleitung umsetzen zu können. Lokale Stützpunkte dienen der Verankerung der Di@-Lotsinnen und -Lotsen vor Ort: Sie machen deren Angebot bekannt, stellen mobile Technik zur Verfügung und koordinieren Angebot und Nachfrage wohnortnah. Zentrale Idee ist, nicht die Digitalisierung als Gegenstand zu thematisieren, sondern den aus ihr erwachsenden Nutzen und die sich bietenden Möglichkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, aber auch auf bestehende Zweifel und Unsicherheiten z.B. zum Datenschutz einzugehen.

Das Land Hessen gibt Di@-Lotsinnen und -Lotsen sowie lokalen Stützpunkten dafür einen strukturierenden Rahmen, der den jeweiligen lokalen Gegebenheiten genug Freiraum und Flexibilität in der Umsetzung bietet. Dieser Rahmen besteht aus niedrigschwelligen Schulungen Interessierter zu Di@-Lotsinnen und -Lotsen, Förderung von mobiler Ausstattung/Technik sowie Unterstützung, Information und Vernetzung der Stützpunkte.

Zudem werden sukzessive thematische Schulungen und Informationen zu Einzelaspekten wie elektronische Patientenakte und digitale Gesundheitsanwendungen in Zusammenarbeit mit dem KTE Hessen oder der digitalen Steuererklärung mit der Steuerverwaltung integriert.

Aktuell gibt es 60 Stützpunkte in 25 von 26 Landkreisen und kreisfreien Städten und über 420 Di@-Lotsinnen und -Lotsen.

Förderprogramm Senioren im Netz

Um der älteren Generation in Hessen den Zugang zu digitalen Angeboten zu erleichtern, hat die Hessische Landesregierung als weiteren Baustein das Projekt Senioren im Netz – SiN – ins Leben gerufen. Hier sind kommunale Seniorenvertretungen und Seniorenbeiräte direkt angesprochen. Durch ihren Zugang zu älteren Menschen und ihre Kenntnisse der Gegebenheiten vor Ort sollen mögliche Ängste genommen und Vorbehalte Älterer abgebaut werden. Dafür gewährt das Land Hessen ausgewählten Projekten einmalig bis zu 4.000 € für die Anschaffung digitaler Ausstattung und von Schulungsmaterialien, außerdem für die Finanzierung von qualifiziertem Personal, das die Schulungen durchführt.

Tabletausstattung von Einrichtungen & FSJ Hessen digital

Das Entgegenwirken der Vereinsamung von Menschen in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen war eine der zahlreichen Herausforderungen im Kontext der Pandemie. Aus diesem Grund schaffte die Landesregierung bereits im Sommer 2020 10.000 Tablets für die Bewohnerinnen und Bewohner an und stellte sie den jeweiligen Einrichtungen zur Verfügung. Damit sollte die Kontaktpflege mit der Familie und Freunden ermöglicht werden. Gleichzeitig boten und bieten die Tablets den Bewohnerinnen und Bewohnern weitere Möglichkeiten der Beschäftigung, sodass diese bspw. durch das Abspielen von Hörbüchern die zu Pandemiezeiten fehlenden gemeinsamen Aktivitäten in den Einrichtungen kompensieren konnten. Ergänzend hierzu konnten in einem kleineren Folgeprojekt auch Hospize mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden.

Aufbauend auf diesem Tablet-Vorhaben erprobte die Hessische Staatskanzlei gemeinsam mit dem Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung im Projekt „FSJ – Hessen digital“ einen neuen generationenübergreifenden Ansatz zur Förderung von digitalen Kompetenzen bei älteren Menschen: Dazu wurde gemeinsam mit der Volunta gGmbH im FSJ-Jahr 2021/2022 ein neuer Schwerpunkt im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres projektiert, in dem junge Menschen die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflege-, Alten-, und Behinderteneinrichtungen digital begleiten und unterstützen und damit einen niedrigschwelligen Zugang in vertrauter Umgebung ermöglichen. Gleichzeitig sollten durch das „digitale“ FSJ noch mehr junge Menschen angesprochen und für ein zivilgesellschaftliches Engagement in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung motiviert werden. Insgesamt konnten bis zu 30 FSJ-Plätze in ganz Hessen eine Unterstützung erhalten. Nach einer positiven Evaluation wird das FSJ – Hessen digital im FSJ-Jahr 2023/24 erneut gefördert.

Projekte im Bereich Digitale Chancen nutzen

Digitale Teilhabe

Die Hessische Landesregierung fördert vielfältige Projekte, um die digitale Teilhabe zu verbessern.

Mit dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“ verbessert die Landesregierung die Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements. Die Digitalisierung des Ehrenamts wird zunehmend nachgefragt: Viele gemeinnützige Organisationen in Hessen konnten bereits bei der Einführung von digitaler Mitgliederverwaltung und papierloser Vereinsverwaltung, bei der Programmierung einer Vereins-App und dem Einsatz von Clouddienstleistungen oder Vorhaben für Datenschutz und Datensicherheit unterstützt werden. Das hilft oft, die Vereinsarbeit auf eine neue Ebene zu heben.

Im Wettbewerb „Hessen smart gemacht – Miteinander lokal digital“ werden innovative hessische Initiativen ausgezeichnet, die digitale Kompetenzen vermitteln oder digitale Lösungen einsetzen, um das Miteinander vor Ort zu stärken, Beteiligung am kommunalen Leben zu ermöglichen und Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen. Der Wettbewerb findet seit 2020 alle zwei Jahre statt und umfasst neben der Auszeichnung auch die Fördermöglichkeiten, um prämierte Initiativen weiter auszubauen. „Die Gute Stunde“, Preisträger in der Kategorie „Smarte Gemeinschaft“ 2022, zeigt z.B., wie kulturelle Teilhabe mittels Digitalisierung funktionieren kann. Sie bietet digitale und interaktive Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Konzerte kostenlos für ältere Menschen an. Das Programm richtet sich insbesondere an Menschen in Pflegeeinrichtungen und zu Hause, für die der Weg zu Kultureinrichtungen zu mühsam oder unmöglich ist. Ein Schwerpunkt ist die Einbeziehung von lokalen Akteuren (Digital-Guides/Di@-Lotsen, Senioreneinrichtungen, Mehrgenerationenhäuser, Kulturschaffende). Im Rahmen des Wettbewerbs wurde sie zusätzlich für eine Weiterförderung ausgewählt, um das Projekt räumlich und konzeptionell durch die Einbeziehung von Demenzerkrankten auszubauen und zu verstetigen.

Hilfreiche (Digital-)Technik im Alter

In Hessen gibt es vielfältige Angebote und Projekte, um hilfreiche (digitale) Technik für ein selbstbestimmtes Leben im Alter nutzbar zu machen. Hier ist erstens das dichte Netz an Wohnberatungsangeboten zu nennen, das von der Hessischen Fachstelle für Wohnberatung (HFW) initiiert, koordiniert und weiterentwickelt wird. Im Zuge dieser Weiterentwicklung der Angebote sollen die Wohnberaterinnen und Wohnberater in die Lage versetzt werden, alltagsunterstützende Technik für alle interessierten Personen in ihrem persönlichen Wohnumfeld oder auch im Quartier vorzustellen. Hierzu werden ab 2022 Demokoffer mit entsprechender Technik eingeführt, damit die Wohnberaterinnen und Wohnberater diese Angebote im unmittelbaren Wohnumfeld der Interessierten vorführen und erklären können.

Im Rahmen der dreiteiligen Workshop-Reihe „Altersgerechte Assistenzsysteme – Digitalisierung als Chance für ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter?“ im Jahr 2021 konnten gemeinsam mit dem eingeladenen Fachpublikum Ansätze entwickelt und diskutiert werden, wie altersgerechte Assistenzsysteme, digitale Helfer oder andere Unterstützungsmöglichkeiten noch besser den Weg zu den Nutzerinnen und Nutzern finden könnten. Daraus ist u.a. eine Studie und eine Broschüre „Digitale Helfer für mehr Lebensqualität und Teilhabe“ im Alltag entstanden, die beleuchten, welche Möglichkeiten es gibt, je nach Krankheitsbild, individuellem Bedürfnis, familiären und finanziellen Rahmenbedingungen Unterstützung zu finden.

Akteure des Gesundheitswesens, Angehörige, Di@-Lotsinnen und -Lotsen oder Seniorinnen und Senioren finden so selbst Alltagsbeispiele mit ergänzenden technischen oder digitalen Unterstützungsangeboten.