Weniger Barrieren durch AAL

Vielleicht sind Sie schon von älteren Menschen auf die Abkürzung "AAL" angesprochen worden. "AAL – was soll das denn sein?", fragen sich sicherlich Viele.  

AAL ist die offizielle Abkürzung für „Ambient Assisted Living“. Auf Deutsch übersetzt bedeutet das: Alltagsunterstützende oder auch altersgerechte Assistenzsysteme. Das sind Produkte und Dienstleistungen, die vor allem das Leben von Menschen mit Unterstützungsbedarf erleichtern sollen. Mit Hilfe dieser Assistenzsysteme kann ein Wohnraum auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden, wodurch Seniorinnen und Senioren länger selbstständig in der eigenen Wohnung leben können. AAL-Angebote erleichtern somit das Leben der Nutzerinnen und Nutzern, können aber auch den Angehörigen mehr Ruhe geben.  

Oft taucht die Abkürzung AAL im Zusammenhang mit Smart Home-Begriffen auf. AAL-Angebote sind eigentlich spezialisierte Smart Home-Angebote. AAL-Produkte und Dienstleistungen sind zum Beispiel Sturzmatten oder Sturzsensoren, Notrufsysteme, Kontrollsysteme von Vitaldaten, smarte Wohnungstüren oder auch Herdüberwachungen. Es gibt für sich stehende Einzellösungen oder Komplettsysteme, die jeweils über eine zentrale Steuerung bedient werden können. 

Ein Beispiel für ein Assistenzsystem ist VIVAIcare. Das System konzentriert sich auf altersbezogene Bedürfnisse wie Sicherheit, Essen und Trinken, Medikamenteneinnahme oder den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten. VIVAIcare ist ein Assistenzsystem, das sich vollständig über Sprache steuern lässt und unterschiedliche Sensoren (Sturzerkennung, Bewegungsmelder, Nachtlichtschaltung) bündelt und verarbeitet. Neben Erinnerungsfunktionen (Medikation, Essen, Trinken) und Speicherung von Vitalwerten enthält das Gerät Kommunikationsfunktionen und eine Notfallkette mit Kontakten, die bei Aktivierung abgearbeitet wird. Das mit mehreren Preisen ausgezeichnete Gerät hat eine Hilfsmittelnummer und kann somit von den Pflegekassen bezahlt werden.

Das Berliner Kompetenzzentrum Pflege 4.0 zeigt wie AAL-Angebote bei der Pflege und in der Betreuung zu Hause helfen können. Es richtet sich an pflegebedürftige Menschen, Angehörige sowie Pflegende im beruflichen Kontext aber auch an alle interessierten Menschen. Das Kompetenzzentrum zeigt, wie Angebote ganz individuell eingesetzt werden können. Dafür befindet sich auf der Webseite u.a. eine Produktübersicht und zwei virtuelle Musterwohnungen. Am Ernst-Reuter-Platz in Berlin betreibt die landesgeförderte Initiative zudem ein Musterhaus, in dem die Lösungen für die Öffentlichkeit vorgestellt werden.