Vier Fragen an Uta Keite

Wie werden Ehrenamtliche für das Programm SILBER & SMART gewonnen und geschult, um ältere Menschen im Umgang mit Tablet und Smartphone zu unterstützen?

Uta Keite: Die Gewinnung von Ehrenamtlichen erfolgt über verschiedene Kanäle. Die Bücherhallen Hamburg nutzen ihre umfangreichen Netzwerke und ihre lokale Präsenz, um Interessierte zu erreichen. Dies kann durch Freiwilligenagenturen, die Beteiligung an der jährlichen Hamburger Freiwilligenmesse und die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Organisationen im Senior*innen-Sektor geschehen. Eine wichtige Rolle spielen die reichweitenstarken Social-Media-Kanäle der Bücherhallen. Ein Engagement bei SILBER & SMART ist attraktiv: Es hat direkte positive Auswirkungen auf das Leben älterer Menschen und wird daher als sinnvoll und erfüllend empfunden.  

Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus der individuellen Unterstützung älterer Menschen durch Ehrenamtliche im häuslichen Umfeld im Vergleich zu Gruppenschulungen in den Bücherhallen? 

Uta Keite: SILBER & SMART ZUHAUSE bietet eine individuelle Unterstützung für ältere Menschen direkt in ihrer häuslichen Umgebung, so dass auch nicht mobile Menschen von unserem Angebot profitieren können. Hier liegen aber auch besondere Herausforderungen:  

Im privaten Zuhause treffen die Ehrenamtlichen auf sehr unterschiedliche technische Geräte, zudem muss erst die Internetverbindung geklärt werden. Beides kann die Unterstützung zunächst etwas erschweren. Darüber hinaus erfordert die Planung der Hausbesuche eine gute Abstimmung der Termine und es ist zudem äußerst wichtig, den Datenschutz zu gewährleisten. 

Der Mehrwert für den älteren Menschen ist bei diesem Angebot jedoch ernorm: Die persönliche 1:1-Betreuung bedeutet eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung und fördert so einen effektiven Lernprozess. Im Vergleich zu Gruppenschulungen ermöglichen die Hausbesuche eine tiefere Auseinandersetzung mit den digitalen Herausforderungen.  

Darüber hinaus stärken regelmäßige Besuche die Beziehung zwischen den Ehrenamtlichen und den älteren Menschen, was wiederum das Vertrauen in die Technologie und zugleich die soziale Teilhabe erhöht. 

Und: Hausbesuche können völlig flexibel geplant werden, ein großer Vorteil insbesondere für berufstätige Ehrenamtliche, aber auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.  

Wie wird die Qualität und Kontinuität der Unterstützung durch Ehrenamtliche sichergestellt, insbesondere im Hinblick auf die zeitliche Flexibilität und die Bedürfnisse der älteren Menschen? 

Uta Keite: Die Ehrenamtlichen werden sorgfältig ausgewählt, geschult und eingearbeitet, um sicherzustellen, dass sie über die notwendigen technischen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um ältere Menschen effektiv zu unterstützen. Wichtig ist, dass die Ehrenamtlichen souverän mit den digitalen Geräten umgehen können und zugleich ausreichend kommunikative Fähigkeiten besitzen, um auf die individuellen Bedürfnisse der älteren Menschen eingehen zu können. 

SILBER & SMART ZUHAUSE bietet Hausbesuche an, die flexibel gestaltet werden können. Der zeitliche Umfang der einzelnen Besuche variiert von Fall zu Fall. Dadurch sind regelhaft auch mehrere Besuche bei derselben Person möglich, je nachdem, wie viel Unterstützung benötigt wird. Diese Flexibilität ist im Hinblick auf die unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten und Bedürfnisse älterer Menschen besonders wichtig.  

Um eine kontinuierliche Begleitung der Engagierten zu gewährleisten, findet eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ehrenamtlichen und der hauptamtlichen Projektkoordination statt. Regelmäßige Treffen und Austauschmöglichkeiten bieten den Ehrenamtlichen die Gelegenheit, Erfahrungen zu teilen und Feedback zu erhalten. Dies fördert nicht nur die persönliche Entwicklung der Ehrenamtlichen, sondern verbessert auch die Qualität der Unterstützung, die sie bieten. 

Die Bücherhallen Hamburg sind sich der technischen Herausforderungen im Umgang mit den verschiedenen digitalen Geräten bewusst, so dass nur Ehrenamtliche mit ausreichender Kompetenz dieses Engagement übernehmen.