Rückblick auf die Veranstaltung zur EUDI-Wallet
Rückblick auf die Veranstaltung zur EUDI-Wallet
Am 29. Oktober 2025 fand das Online-Fachgespräch „Die EUDI-Wallet: Was ist es und welchen Nutzen hat sie (auch für ältere Menschen)? Chancen und Herausforderungen für den Praxistransfer“ statt. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des DigitalPakt Alter und in Kooperation mit der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) durchgeführt. Ziel war es, die European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) vorzustellen, ihre Funktionen zu erläutern und insbesondere die Auswirkungen auf ältere Menschen und deren Unterstützungsbedarf zu diskutieren.
Die EUDI-Wallet – Was steckt dahinter?
Die EUDI-Wallet ist eine digitale Brieftasche für das Smartphone, mit der künftig alle wichtigen Dokumente und Nachweise – vom Personalausweis über den Führerschein bis hin zu Versicherungsunterlagen, Rezepten oder Mitgliedsausweisen – sicher und digital gespeichert und verwaltet werden können. Damit soll der Alltag für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Behörden deutlich vereinfacht werden. Die EUDI-Wallet steht voraussichtlich ab Anfang 2027 in Deutschland und anderen EU-Ländern zur Verfügung und wird als Schlüssel zu einer modernen, effizienten und vertrauenswürdigen digitalen Welt gesehen.
Chancen und Herausforderungen für den Praxistransfer
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie die EUDI-Wallet konkret im Alltag genutzt werden kann und welche Vorteile, aber auch Hürden, insbesondere für ältere Menschen bestehen. Die Wallet ermöglicht es, sich digital auszuweisen, Nachweise wie den Führerschein oder die Rentenübersicht vorzulegen, Verträge digital zu unterschreiben und Anträge online zu stellen. Die Nutzerinnen und Nutzer behalten dabei stets die Kontrolle über ihre Daten und entscheiden selbst, welche Informationen sie teilen.
Diskussionen und Fragen aus der Praxis
Gerade aus Sicht der Engagierten wurde deutlich, dass die Einführung der EUDI-Wallet mit einem erheblichen Beratungs- und Unterstützungsbedarf verbunden ist. Viele Fragen aus dem Chat drehten sich um die Zugänglichkeit für Menschen ohne aktuelles Smartphone, die Integration von nicht technikaffinen Seniorinnen und Senioren sowie um barrierefreie Informationen und Schulungsangebote. Es wurde betont, dass bestehende Hilfsangebote bereits heute an ihre Grenzen stoßen und zusätzliche, niedrigschwellige Informationsmaterialien und Beratungsangebote notwendig sind.
Auch technische und sicherheitsrelevante Aspekte wurden intensiv diskutiert: Wie sicher sind die gespeicherten Daten? Was passiert bei Verlust oder Diebstahl des Smartphones? Wie können ältere Dokumente in die Wallet integriert werden? Und wie wird sichergestellt, dass niemand ausgeschlossen wird, der weiterhin analog unterwegs sein möchte?
Rolle der ehrenamtlich Engagierten
Für die ehrenamtlich Engagierten im DigitalPakt Alter wurde deutlich, dass sie eine zentrale Rolle beim Praxistransfer der EUDI-Wallet spielen werden. Sie sind wichtige Ansprechpersonen, die ältere Menschen beim Einstieg in die digitale Welt begleiten, Fragen beantworten und Unsicherheiten abbauen können. Gleichzeitig wurde aber auch klar, dass sie selbst gezielt geschult und mit aktuellen Informationen versorgt werden müssen, um diese Aufgabe bewältigen zu können.
Fazit und Ausblick
Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die EUDI-Wallet viele Chancen für mehr digitale Teilhabe bietet, aber auch neue Herausforderungen mit sich bringt. Entscheidend für den Erfolg wird sein, dass die Bedürfnisse älterer Menschen und die Erfahrungen der Engagierten frühzeitig in die Entwicklung und Umsetzung einfließen und die Engagierten gleichzeitig Unterstützung vor Ort von Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen erhalten.
Die Impulsgebenden betonten, dass der Prozess offen und partizipativ gestaltet wird und luden dazu ein, sich weiterhin aktiv einzubringen.
Für die Engagierten bedeutet das: Sie werden in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen, um Technik und Alltag zusammenzuführen. Es bleibt spannend, wie sich die EUDI-Wallet weiterentwickelt – und wie gemeinsam dafür gesorgt werden kann, dass niemand auf dem Weg in die digitale Zukunft zurückbleibt.