Wie steht es um das Engagement in Deutschland?
Das Kabinett der Bundesregierung hat Anfang Dezember 2024 die Engagementstrategie des Bundes beschlossen. Diese hebt erneut die Bedeutung der Digitalisierung für das freiwillige Engagement hervor, insbesondere im Hinblick auf ältere Menschen. Die Strategie betrachtet Digitalisierung folgerichtig als Chance, die nicht nur die Arbeitsweise von Organisationen verändert, sondern auch neue Formen des Engagements ermöglicht. Digitale Technologien können die Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederkommunikation und die Organisation von Engagement erheblich erleichtern.
Ein zentrales Anliegen der Strategie ist die digitale Teilhabe für alle zu fördern. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, die oft nicht über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügen oder das Internet nicht nutzen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt die Bundesregierung auf Projekte wie den DigitalPakt Alter, der darauf abzielt, älteren Menschen die Chancen der Digitalisierung näherzubringen und sie im Umgang mit digitalen Technologien zu unterstützen.
Steigende Engagementquote
Die Engagementquote unter älteren Menschen hat in den letzten Jahren zugenommen, was zeigt, dass diese Gruppe zunehmend Interesse an freiwilligem Engagement zeigt. Besonders aktiv sind die 65- bis 69-Jährigen, von denen 40 % engagiert sind. Die Strategie erkennt an, dass ältere Menschen oft kontinuierlicher und langfristiger engagiert sind als jüngere Altersgruppen. Sie hebt zudem richtigerweise hervor, dass diese Freiwilligen mehr Anerkennung und Dank verdienen. Hierfür möchte die Bundesregierung eine Anerkennungskultur befördern und weiterentwickeln, die das Engagement unter anderem sichtbarer macht, es durch Preise und materielle Anerkennung belohnt sowie die im Ehrenamt erworbenen Kompetenzen anerkennt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Notwendigkeit, analoge und digitale Engagementmöglichkeiten miteinander zu verbinden. Viele ältere Menschen schätzen den persönlichen Kontakt, der in traditionellen Engagementformen gegeben ist. Daher ist es entscheidend, dass Organisationen Wege finden, beide Formen des Engagements zu integrieren, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Strategie betont die Bedeutung des sozialen Austauschs, der für viele Menschen, insbesondere für ältere, eine zentrale Motivation für das Engagement darstellt – dies zeigt sich auch in den vielfältigen Projekten der BAGSO. Digitale Plattformen können helfen, diesen Austausch zu fördern und neue Räume für Interaktion zu schaffen.
Die Engagementstrategie weist in die richtige Richtung – sie zeigt, dass die Digitalisierung nicht nur Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch bedeutende Chancen für das freiwillige Engagement älterer Menschen bietet. Die Bundesregierung verfolgt mit ihr das Ziel, digitale Teilhabe in Deutschland zu stärken und die Potenziale der Digitalisierung für das Engagement zu nutzen, um eine inklusive und aktive Zivilgesellschaft zu fördern.